Das 2006 gegründete Literaturforum Indien e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, zeitgenössische Literatur aus Indien und anderen südasiatischen Ländern im deutschsprachigen Raum bekannter zu machen.
Literatur aus Indien in englischer Sprache hat bereits weltweit Anerkennung gefunden. Kaum bekannt ist bislang die in Hindi, Tamil, Malayalam, Bengali, Urdu, Marathi und anderen Sprachen Südasiens verfasste Literatur, die auf eine nicht weniger bedeutende Tradition zurückschaut.
Das Literaturforum Indien e.V. will zu einem vollständigeren Bild der Literaturen Südasiens beitragen und die Verbreitung von anspruchsvollen Werken vor allem zeitgenössischer Autoren fördern, die ein authentisches Bild von Lebenswirklichkeit und kultureller Vielfalt des indischen Subkontinents vermitteln.
Dazu treten wir unter anderem mit Autorenlesungen und Seminaren an die Öffentlichkeit. Wir unterstützen kleinere Verlage mit Zuschüssen zu den Übersetzungs- bzw. Druckkosten für eine deutsche Ausgabe literarischer Werke aus Südasien. Siehe Geförderte Bücher
Kurze Artikel zu Leben und Werk namhafter Autor(inn)en vom indischen Subkontinent, oft ergänzt durch Leseproben in deutscher Übersetzung, bietet die Seite Autoren.
Einen knappen Überblick über die wichtigsten Aktivitäten des Literaturforums Indien e.V. bekommen Sie auf unserem aktuellen Flyer.
Aktuelles
Eine Ode an Mainz und seine großen Bürger - Gutenberg und die Biontech-Gründer - verfasst von Surendra Munshi aus Kalkutta:
ODE TO MAINZ
From your ancient sand dunes
And your old river banks
You send again a message
That you live in merriment but not in vain
You have much to give
Light, the light of life
Glowing like the blue light of your church
You show the end is near
Of our dark days of lonely dread
Let what matters most be said
We may win yet and live
Gutenberg, you should be living at this hour
You would not find a city better than this
Living here, not to go away but to stay
To see Sahin at work following a dream
With Türeci and their talented team
To cheer them for showing the way
As you did in your day
From your ancient sand dunes
And your old river banks
You send again a message
That you live in merriment but not in vain
You have much to give
Light, the light of life
Glowing like the blue light of your church
You show the end is near
Of our dark days of lonely dread
Let what matters most be said
We may win yet and live
Gutenberg, you should be living at this hour
You would not find a city better than this
Living here, not to go away but to stay
To see Sahin at work following a dream
With Türeci and their talented team
To cheer them for showing the way
As you did in your day
Auf Deutsch gibt es die Ode bei SWR-Aktuell:
Vishwa Hindi Diwas 2021 Arundhati Roy: „The Syntax of Everyday Injustice“ Lesung und Gespräch – eine Zoom-Veranstaltung der Universität Frankfurt, 22.01.2021, 10 – 12 Uhr
Vishwa Hindi Diwas 2021
15. Januar 2021, 14 - 17 Uhr: Webinar: Remembering Phanishwarnath Renu in his Birth Centenary Year
Anlässlich des 100. Geburtsjubiläums des bedeutenden Hindi-Erzählers Phanishwarnath "Renu" veranstalten die Universitäten Göttingen und Uppsala gemeinsam mit dem Tagore Centre der indischen Botschaft, Berlin, und dem Literaturforum Indien e.V. dieses Webinar, zu dem man sich über folgenden Link anmelden kann:
Eine traurige Nachricht:
Am 23. Dezember 2020 verstarb Sugathakumari im Alter von 86 Jahren. Die bekannte südindische Lyrikerin und Umweltaktivistin hatte sich u.a. erfolgreich für den Erhalt des Silent Valley in Kerala eingesetzt. Auf Deutsch ist von ihr der Gedichtband Was habt ihr meiner Welt angetan? erschienen, ausgewählt und übersetzt von Annakutty V.K. Findeis (Draupadi Verlag, 2020, 118 S.)
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Alokeranjan Dasgupta verstorben
Der
bengalische Dichter und Literaturwissen- schaftler, emeritierter
Professor der Univer- sität Heidelberg, verstarb am 17. November 2020 im Alter von 87 Jahren.
Besucher der Jahrestagungen des Literatur- forums Indien werden ihn als klugen, herzlichen, humorvollen Gelehrten und Poeten in Erinnerung behalten. Ein Nachruf von Hans Harder, SAI Heidelberg ein weiterer Nachruf aus Kolkata und ein Videomitschnitt von den Heidelberger Literaturtagen 2020 |
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Kurz-Porträt des Draupadi Verlags im SWR2-Hörfunk
Dieses Interview mit dem Verlagsgründer Christian Weiß wurde am 7.11.2020 gesendet und kann hier gehört werden:
https://www.swr.de/swr2/literatur/geschichten-abseits-der-indien-klischees-der-heidelberger-draupadi-verlag-100.htmlNew Generations - Independent Indian Film Festival
Indische Independent Filme bundesweit online vom 6. bis 8. November 2020
https://newgenerations.de/Vor mehr als 80 Jahren geschrieben, aber hochaktuell:
Eine Kurzgeschichte von Rajinder Singh Bedi: Die Quarantäne, aus dem Urdu übersetzt von Heinz Werner WesslerVor wenigen Wochen geschrieben, ebenfalls hochaktuell:
Erdwürmer und Masken, ein Essay von Geetanjali Shree, aus dem Englischen übersetzt von Reinhold ScheinTheaterregisseur Ebrahim Alkazi verstorben
Am 4. August 2020 verstarb der bedeutende Theaterregisseur Ebrahim Alkazi, ein großer alter Mann des modernen indischen Theaters und langjähriger Direktor der National School of Drama, im Alter von 95 Jahren.Der Indian Express veröffentlichte einen Nachruf
Jahrestagung verschoben:
Die für den 5. - 7. Juni 2020 angekündigte Tagung zum ThemaKomik - Ironie - Satire. Humor und Gesellschaftskritik in den Literaturen Südasiens
wird Corona-bedingt ins kommende Jahr verlegt.Neuer Termin: 28. -30. Mai 2021 Ort: Evangelische Akademie Villigst, 58239 Schwerte
Das Programm finden Sie in diesem Flyer.
Krishna Baldev Vaid (1927 - 2020)der
im Panjab geborene, auf Hindi schreibende Autor zahlreicher
Romane, Erzählungen und Theaterstücke verstarb am 6. Februar.
Seine Werke wurden in viele Sprachen übersetzt. Auf deutsch erschien u.a. der Roman Tagebuch eines Dienstmädchens (Draupadi Verlag 2012). Eine Leseprobe daraus und eine kurze Darstellung seines Lebenswerks ist bei unseren Autorenporträts zu finden: Portrait_K_B_Vaid Zum Nachruf von Ashutosh Bhardwaj im Indian Express |
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Szenische Lesung aus dem RomanEin Mann des Mittleren Wegesvon Manuka Wijesinghe, mit Jayantha Gomes, Percussion9. 11. 2019, 18 Uhr: Bibliothek der Indologie, Gutenberg-Institut der Universität, Colonel Kleinmann-Weg 2 · 55128 Mainz Gebäude SB II, Erdgeschoss (Eintritt frei) Eine weitere Lesung findet statt am 21. 11. 2019, 19 Uhr: Literaturhaus Darmstadt, Kasinostr. 3, 64283 Darmstadt |
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Indientage 2019
Vom 25. - 27. Oktober fanden in der Franckeschen Stiftung in Halle die diesjährigen Indientage der Deutsch-Indischen Gesellschaft statt. In diesem Rahmen wurden zwei Preise verliehen:
Der Gisela-Bonn-Preis für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Deutsch-Indischen Beziehungen ging an Prof. Heike Oberlin, durch deren Initiative an der Universität Tübingen ein Schwerpunkt für Malayalam und Kerala-Studien etabliert wurde. In ihrer illustrierten Dankesrede geht sie auf einige Stationen ihres von intensiver wissenschaftlicher und künstlerischer Begegnung mit Indien geprägten Lebens ein … Im Bild: Heike Oberlin (rechts) mit Ms. Malathi Rao Vadapalli, der Leiterin des Tagore Centre an der indischen Botschaft, Berlin, und dem Vorsitzendenen der Deutsch-Indischen Gesellschaft Hans-Joachim Kiderlen |
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Am selben Tag wurde der Rabindranath-Tagore-Kulturpreis für das Jahr 2018 an Tatiana Oranskaia, emeritierte Professorin der Indologie in Hamburg, verliehen. Hans-Joachim Kiderlen mit Tatiana Oranskaia (Foto: A. Wais)
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Die diesjährige Indienrede mit dem Titel "Einheit in Vielfalt? Über die Herausforderungen der Sprach- und Schriftenvielfalt Indiens" hielt Carmen Brandt, Junior-Professorin an der Universität Bonn.
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![]() Carmen Brandt |
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Wir
gratulieren den Preisträgerinnen und freuen uns besonders, dass beide,
wie auch die Autorin der Indienrede, Mitglieder des Literaturforums
Indien e.V. sind.
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Lesereise Sara Rai im Mai 2019: Die Termine
Coburger Rückert-Preis 2019
In Erinnerung an den großen Orientalisten, Dichter und Übersetzer Friedrich Rückert (1788 - 1866), der einen großen Teil seines Lebens in Coburg zubrachte, verleiht die Stadt Coburg in dreijährigem Rhythmus einen Literaturpreis an AutorInnen aus Kulturregionen, aus deren Sprachen Rückert klassische Werke ins Deutsche übersetzte. In diesem Jahr geht der Preis nach Indien.Preisträgerin ist die Hindi-Autorin Sara Rai
Die Preisverleihung fand am 16. Mai im Festssal des Schlosses Ehrenburg in Coburg statt.
Darüber berichtet die Neue Presse am 18. Mai: In der Preisbegründung der Jury heißt es: ...
Ihre Stories haben einen eigenen Zauber. Man taucht tief ein in die
Welt der Erinnerungsbilder und Reflexionen ihrer Protagonisten. Ihre
Stärken liegen in genauer Beobachtung, Empathie und präziser,
differenzierter Sprache ...
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![]() Sara Rai, Foto: Sohail Akbar |
Auch die indische Presse weist auf die Preisträgerin hin: The Hindu vom 8. März 2019
Bereits am 28. Januar wurde die Shortlist bekannt gegeben. Aufmerksame Leser unserer Newsletter und Besucher unserer Jahrestagungen werden auf der Shortlist mehrere vertraute Namen entdecken:
https://www.infranken.de/regional/coburg/coburger-rueckert-preis-oeffnet-fenster-nach-indien;art214,4014568
Lesungen Geetanjali Shree, April 2019: Die Termine
Jahrestagung 2019:
"Frauen in Südasien zwischen Tradition und Emanzipation"
24. - 26. Mai 2019, Evangelische Akademie Villigst, 58239 SchwerteZum Tagungsprogramm und zur Anmeldung geht es hier.
Die 11.
Kölner Indienwoche 2018
bietet vom 22.6. Juni – 4. Juli ein reichhaltiges und interessantes Programm: www.koelner-indienwoche.deEhrungen
für Mitglieder des Literaturforums Indien
Frau Dr. Ines Fornell,
wissenschaftliche Mitarbeiterin am Seminar für Indologie und
Tibetologie der Universität Göttingen und 2.
Vorsitzende des
Literaturforums Indien e.V., wurde im Rahmen der diesjährigen
11.
Welt-Hindi-Konferenz auf Mauritius für ihre Leistungen in
Forschung und Lehre auf dem Gebiet von Hindi-Sprache und -Literatur
sowie als Literatur-Übersetzerin mit dem Vishva Hindi
Samman (Welt-Hindi-Preis) ausgezeichnet. Bereits vor drei Jahren, auf der 10. Welt-Hindi-Konferenz in Bhopal/Indien, erhielt Dr. Heinz Werner Wessler, Prof. für Indologie an der Universität Uppsala/Schweden, diesen prestigeträchtigen Preis. Und auf der 9. Welt-Hindi-Konferenz (2012 in Johannesburg/Südafrika) wurden der Literaturwissenschaftler Prof. Indu Prakash Pandey (emeritiert vom Südasien-Institut der Universität Heidelberg) sowie Frau Dr. Barbara Lotz (Indologie Würzburg) mit dem Vishva Hindi Samman geehrt. |
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Jahrestagung 2018
Megacities in Südasien: Brennpunkte sozialer und religiöser Konflikte
25. - 27. Mai 2018
Evangelische Akademie Villigst
im Institut für Kirche und Gesellschaft der EKvW
Zum ProgrammHier ein Bericht über die Tagung (erschienen in SÜDASIEN 02/2018)
Nachruf
auf Dr. Nirmalendu Sarkar Einen Nachruf auf Dr. Nirmalendu Sarkar (1938-2018), den Mitbegründer und langjährigen Ehrenvorsitzenden des Literaturforums Indien e.V.,finden sie hier... |
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Lesereise Rahman Abbas
der bekannte Urdu-Erzähler, Autor des Bombay-Romans Die Stadt, Das Meer, die Liebe, ist vom 25. Mai bis 13. Juni 2018 auf Lesereise in Deutschland. Besonders interessant: Die Rolle des Urdu als Sprache in Indien und Pakistan.mit
anschließender Lesung aus Rahman Abbasʼ jüngstem
Roman
mit der Übersetzerin Almuth Degener
Beginn: 18:15 Uhrmit der Übersetzerin Almuth Degener
Dienstag, 12. Juni 2018
Ort: Universität Bonn, Hauptgebäude (Am Hof 3-5), Senatssaal
Weitere Termine:
Dienstag, 29. Mai, 19 Uhr: Pfälzer Hof, Schönau (bei Heidelberg)
Freitag, 1. Juni, 11 Uhr: Indisches Generalkonsulat, Frankfurt
Samstag, 2. Juni, 19.30: Stadtteiltreff Gonsenheim, Am Sportfeld 7g, Mainz-Gonsenheim
Freitag, 8. Juni, 17 Uhr: Heidelberg, Südasien-Institut, Im Neuenheimer Feld 330
Mittwoch, 13. Juni, 19 Uhr: Frankfurt-Höchst, Café Mouseclick, Bolongarostr. 137
Ein Artikel über das Literaturforum Indien e.V.,
erschienen auf Hindi in der Mai-Ausgabe des Magazins "India Inside", Lakhnau.Tage indischer Literatur im Literaturhaus Zürich
Samstag 24.2./Sonntag 25.2.2018Lesungen und Diskussionen mit Rahman Abbas, Urvashi Butalia, Ruby Hembron, Meena Kandasamy, Namita Khare, Pankaj Mishra, Urmila Pawar, Sharad Sharma, Preti Taneja, Christian Weiss, Heinz Werner Wessler.
http://www.literaturhaus.ch/literaturhaus/veranstaltungen/tage-indischer-literatur-kombiticket-samstag-242sonntag-252Ehrungen für zwei Mitglieder des Literaturforums Indien e.V.
Auf der Jahresvollversammlung der
Deutsch-Indischen Gesellschaft wurde unserem
Gründungsmitglied und
langjährigem 2. Vorsitzenden, dem Publizisten Jose Punnamparambil,
am 14. 10.
2017 für sein Lebenswerk im Dienste des deutsch-indischen
kulturellen
Austauschs die Ehrenmitgliedschaft der DIG verliehen.
Die Laudatio hielt Botschafter a.D.
Dr. Hans-Georg Wieck.
Frau Prof. Dr. Annakutty
Valiamangalam-Findeis, ebenfalls
Gründungsmitglied des Literaturforums Indien
e.V., erhielt in einem Festakt am 20. 10. 2017 in der Dom-Bibliothek
Hildesheim
für ihr Gedicht Sprachfenster und zwei
weitere Gedichte, die beim öffentlichen
Voting die Bestenliste anführten, den Publikumspreis des
Hildesheimer Literatur-Wettbewerbs
2017.
In der Urkunde heißt es, dass die Preisträgerin mit ihrem Gedicht Sprachfenster die Jury des Hildesheimer Literaturwettbewerbs 2017 in nahezu allen Belangen – Originalität der Sprache und Sprachbilder, Melodik-Rhythmik und gesamtlyrische Aussage – überzeugt hat.
Radio-Feature im Deutschlandfunk Kultur:
"Eine Geschichte von Gleichgültigkeit und Angst. Indische Schriftsteller im Zeitalter des Hindunationalismus"
In dieser Sendung kommen die bekannten Autoren Uday Prakash und Geetanjali Shree ausführlich zu Wort.
Lesereise von Arundhati Roy
Arundhati Roy stellt ihren neuen Roman Das Ministerium des äußersten Glücks vom 6. - 19. September 2017 auf einer Lesereise durch Deutschland und die Schweiz vor.
Goethe-Medaille für Urvashi Butalia
Die Goethe-Medaille 2017 wurde am 28. August in Weimar an drei Preisträgerinnen verliehen, darunter die indische Verlegerin Urvashi Butalia, deutschen Lesern bekannt durch ihren Essay-Band Geteiltes Schweigen, in dem es um die bis heute nachwirkenden traumatischen Ereignisse der Teilung des Subkontinents in Indien und Pakistan im Jahr 1947 geht.
Laudatio
der Soziologin Christa Wichterich für Urvashi Butalia,
28. August 2017
Unsere Tagung 2017: Modernes Theater in Indien
Evangelische Akademie Villiigst im Institut für Kirche und Gesellschaft der EKvW 12. - 14. Mai 2017 Referentinnen und
Referenten
aus deutschen und indischen Hochschulen informieren, teils mit
audio-visuellen Präsentationen, über die
vielfältigen
Facetten der höchst lebendigen indischen Theaterszene, in der
die
großen Themen des gesellschaftlichen Diskurses aufgegriffen
werden.
Zum Programm |
Zum Tod der Schriftstellerin Mahasweta Devi
Am 28. Juli 2016 starb in Kalkutta im Alter von 90 Jahren die große bengalische Schriftstellerin Mahasweta Devi. Sie wurde durch zahlreiche Romane und Kurzgeschichten über die Ärmsten der Armen bekannt. Einige ihrer Werke gibt es auch in deutscher Übersetzung.
Einen
Nachruf können Sie hier
lesen.
Wie queren wir Flüsse? -
Jubiläumsband zum zehnjährigen Bestehen des Literaturforum Indien e.V.
Aus dem Vorwort:
„Wie queren wir Flüsse?“ Darum geht es in
einem
Gedicht des indischen Lyrikers Keki N. Daruwalla. Flüsse
machen das Land fruchtbar, sie verbinden die Menschen,
ermöglichen
Handel und kulturellen Austausch. Aber sie trennen auch. Ein Fluss, so
Daruwalla, stellt sich uns in jeder Lebensphase als Hindernis in den
Weg. Damit man den eigenen Weg fortsetzen kann, muss er irgendwie
überquert werden. Sei es watend, schwimmend oder in einem
Boot.
Aus eigenen Kräften oder mit fremder Hilfe. Der Fluss wird zum
universalen Bild für die Bewältigung von Hindernissen
und
Gefahren.
Vor Hindernissen,
die es zu
überwinden gilt, stehen die Protagonisten in vielen der
Geschichten und Gedichte dieser Anthologie. Etwa vor der sozialen Kluft
zwischen reich und arm, gebildet und unwissend, angesehen und
verachtet. Oder vor dem Antagonismus von patriarchalischer Tradition
und dem Emanzipationsstreben der Frauen. In vielfältiger Weise
verweisen die Texte dieses Buches auf solche zwischenmenschlichen
Schranken und Klüfte, sie zeigen unterschiedliche Wege, sie zu
überwinden. Sie stellen das Scheitern an den realen
Bedingungen
dar, aber auch den Sieg von Mut und Menschlichkeit über
große Widerstände.
Vor zehn Jahren,
2006, wurde das Literaturforum Indien e.V.
gegründet und der runde Geburtstag ist unmittelbarer Anlass
für diese Anthologie. Die Auswahl der Geschichten und Gedichte
will einen Querschnitt der neueren Literatur Indiens bieten. Sie
umfasst Texte aus 12 Ausgangssprachen, wobei einige der sprachlich und
kulturell nah verwandten Nachbarn Indiens einbezogen wurden. [mehr...]
Wie queren wir Flüsse? Geschichten und Gedichte vom indischen Subkontinent hrsg. von Ines Fornell und Reinhold Schein Draupadi Verlag 2016 - ISBN 978-3-945191-13-2 190 S., 19,80 Euro Inhaltsverzeichnis |
Unsere Tagung 2016: Literatur der Adivasi
Evangelische Akademie Villigst im Institut für Kirche und Gesellschaft der EKvW 27. - 29. Mai 2016 Die Tagung ist den
Adivasi
gewidmet, der indigenen Bevölkerung
Indiens, die nach langer ausschließlich mündlicher
Erähltradition in den letzten Jahrzehnten auch mit
schriftlicher
Literatur und sogar einem eigenen englischsprachigen Verlag, Adivaani,
hervorgetreten ist. Dessen Gründerin Ruby Hembron wird neben
der Lyrikerin Jacinta Kerketta auf
der Tagung vertreten sein.
Zum Programm |
"Poets translating Poets"
Eine Initiative der Goethe-Institute in Südasien. In einer Serie von Workshops treffen deutschsprachige Lyrikerinnen und Lyriker auf Dichterkollegen aus Indien, Bangladesch, Pakistan und Sri Lanka und übersetzen ihre Texte in die jeweils andere Sprache. Die Ergebnisse werden im Sommer 2016 in mehreren deutschen Städten vorgestellt. Mehr …Zum Tod von O.N.V. Kurup

Eine Würdigung Kurups und ein wenige Monate vor seinem Tod geführtes Interview mit ihm finden Sie (auf Englisch) hier.
Kontroverse um indische Literaturakademie
Ausgelöst durch den unaufgeklärten Mord an M. M. Kalburgi, einem Preisträger der indischen Literaturakademie (Sahitya Akademi), tobt seit über drei Monaten eine Kontroverse in der indischen Literaturszene und in den Medien. Eine große Zahl prominenter Schriftsteller gab ihre Literaturpreise aus Protest gegen das Schweigen der Akademie zu diesem Mord zurück, weitere bekannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens solidarisierten sich mit der Protestbewegung.Etliche Kommentatoren aus Politik und Medien verurteilten diese Literaten scharf, unterstellten ihnen literaturferne politische Motive. Die Literaturakademie selbst rief alle Preisträger öffentlich dazu auf, der Akademie treu zu bleiben und ihre Preise zu behalten. http://sahitya-akademi.gov.in/sahitya-akademi/pdf/appeal-12-10-15.pdf
Auch innerhalb des Literaturforums Indien e.V. sind die Meinungen durchaus geteilt. Wer sich selbst ein umfassendes Bild über die Kontroverse machen will, kann dies mit einer Internetrecherche z.B. zu den Stichworten „Sahitya Akademi“, „Kalburgi“, tun.
Einige Aspekte der Debatte sind Thema unseres kurzen Interviews mit dem Hindi-Autor Uday Prakash, der mit seiner Rückgabe des Literaturpreises im September 2015 die Welle auslöste. Das Interview lesen Sie hier.
Lesereise von Geetanjali Shree, November 2015
Das Literaturforum ist im November erneut Mitveranstalter einer Lesereise von Geetanjali Shree, von der bisher die beiden Romane "Mai" und "Unsere Stadt in jenem Jahr" sowie der Kurzgeschichtenband "Weißer Hibiskus" auf Deutsch vorliegen. Die Termine sind:
- 04.11. Alpines Museum, Praterinsel 5, 80538 München
- 05.11. Alte Schule, Luitpoldstraße 20, in 82211 Herrsching
- 06.11. Stadtbibliothek am Mailänder Platz, 70173 Stuttgart
- 11.11. Katlenburg, 37191 Katlenburg-Lindau
- 14.11. DIG, Königstrasse 64, 90402 Nürnberg
- 19.11. Literaturhaus, Kasinostraße 3, 64293 Darmstadt
- 22.11. Südbahnhof, Saumstraße 9, 47805 Krefeld (Matinee)
- 24.11. Bahnhof Langendreer, Wallbaumweg 108, 44894 Bochum
Hier finden Sie ein Interview von Geetanjali Shree mit dem Tagesspiegel.